Eigene: ekg: a word to the sufficient
Oskar Aichinger: Stimme, Fender Rhodes, Synthesizer, Klavier
crackedanegg/handsemmel 2012 Klangkombinat Kalksburg: schee is wos aundas
Oskar Aichinger: piano, vocals, arrangement
Heinz Ditsch: accordion, bassoon, vocals
Recorded live at Porgy&Bess, Vienna, 2010
Thomas Kaufmann, alto sax; Oskar Aichinger, Hannes Löschel, Christian Mühlbacher, Max Nagl: Wean Jazz Live at Porgy&Bess 2009 ORF Wien, ORF-Shop Angela Maria Reisinger, voc; Lorenz Raab, tp; Max Nagl, saxes; Peter Rom, git; Oskar Aichinger, voc, p, harm; Hannes Löschel, p, fender rhodes; Tibor Kövesdi, b; Christian Mühlbacher, dr. Stilistisch zwischen augenzwinkernder Traditionspflege und nicht bloß unpeinlicher, sondern geglückter Fusion von Franz Schubert und Miles Davis circa "Bitches Brew" ("Alt Wien") gelegen, wird musikalische Kohärenz schon durch die Konstanz des Personals (u.a. Hannes Löschel, Max Nagl und Lorenz Raab) gewährleistet. Angela Maria Reisinger hält auf diesem erst zwei Monate alten Livemitschnitt die Balance zwischen Schmalz und Herbheit und interpretiert François Villon als coole Chanteuse; den Vogel aber schießt der überzeugend eingewienerte Oberösterreicher Oskar Aichinger ab, der mit sichtlicher Freude am Schweinkram und der Rolle der singenden Rampensau den notorischen Hallodri raushängen lässt. Klaus Nüchtern in Falter : Woche 48/2009 vom 25.11.2009
The Paradiser 2008, Extraplatte, EX 738-2, www.extraplatte.at
Oskar Aichinger, fender rhodes
Oskar Aichinger: Cosmos Lutosławski Oskar Aichinger, piano solo Ausgezeichnet mit dem Pasticciopreis von Ö1 und Falter. Vertrieb Lotus: www.lotusrecords.at Das Werk des großen polnischen Komponisten Witold Lutosławski (1913 - 1994) beschäftigt mich schon seit vielen Jahren. Vor allem seine erstmals in "Jeux vénitiens/venezianische Spiele" (1961) angewandte Technik der von ihm so genannten "begrenzten Aleatorik" war und ist für mich eine wichtige Wegmarke in meinem eigenen kompositorischen und improvisatorischen Handeln. Dieses Prinzip des limitierten Zufalls bedeutet eine partielle Entmachtung des Komponisten und damit eine Aufwertung der MusikerInnen als mitkomponierende Individuen. Dabei kommt es aber nie zu einem Kontrollverlust auf Seite des Komponisten: Zeit- und Materialvorgaben regeln den Fluss der Komposition und determinieren so die vom Komponisten intendierte Dramaturgie. Lutosławski nannte die so entstehenden Gebilde in seinem Streichquartett (1964) "Mobiles". Sie funkeln und strahlen in den unterschiedlichsten Licht- und Farbnuancen, lösen einander ab oder überlagern sich, bilden so immer längere Molekülketten, die letztlich zur großen Form koagulieren. In den Mikrokosmen der Mobiles wuchern die unterschiedlichsten Wiederholungspflanzen, scharfe Schnitte unterbrechen oft ihr selbstvergessenes Tun, schaffen Raum für den nächsten Dschungel, Abgrund oder eisigen Berggipfel. Und wie durch Zauberhand entsteht der Kosmos einer in sich stimmigen Komposition. Anthony Braxton konstatierte nach seinen ersten Solokonzerten, dass er ab einem bestimmten Zeitpunkt begann, sich selbst zu wiederholen, und zwar nicht in einer kontemplativen Weise, sondern in einer ihn selbst enervierenden Art. Mir ist es ganz ähnlich ergangen, ohne den befruchtenden Input und die spezielle Aura einer Band kommt freie Improvisation oft schnell zu einem point of no return, an dem die ursprüngliche Freiheit in ein selbst gebautes Gefängnis umschlägt. Nach der Art der Lutosławskischen Mobiles zu agieren, bedeutet für mich eine Befreiung von der Freiheit. Durch waches Üben etabliert sich eine innere Uhr, die die Dauer der Mobiles wie von selbst kontrolliert, die Grundkoordinaten sind festgelegt, ein Ausbrechen ist aber jederzeit möglich, da mich ja niemand als ich selbst daran hindern kann.
Durch einen Auftrag des Polnischen Instituts in Wien, für den ich dankbar bin, verwende ich auch tatsächlich Material von Lutosławski, und zwar aus fast allen Schaffensperioden: Variationen über ein Thema von Paganini (1941), Folk Tunes (1945), Jeux vénitiens (1961), Streichquartett (1964) und Epitaph (1979). Die Premiere dieses Programms (Stadtinitiative Wien, 5.11.04) war für mich ein beglückendes Erlebnis und damit zugleich ein Auftrag, weiterzumachen.
Oskar Aichinger, Franz Koglmann: The Bridal Suite
Oskar Aichinger, p
Komponist und Flügelhornist Franz Koglmann sowie der ebenfalls in Wien sesshafte Piano-Grübler Oskar Aichinger haben sich auf Anregung von Kulturjournalist Klaus Nüchtern an das Songbook von Burt Bacharach heran gemacht, und das Resultat ist dank ihrer starken musikalischen Persönlichkeiten, die jedes Material auf ihre Weise prägen und es so im Grunde sekundär machen, nicht anders als berückend zu bezeichnen. Herrlich versponnene, melancholisch entrückte Mono- und Dialoge sind hier in fließenden Dramaturgien zu vernehmen. Da werden Bacharach-Themen zwischen "The Look of Love" und "Wives and Lovers" als Vehikel für avancierte harmonische Farbenspiele und geistreich-logische melodische Gedankenketten benützt. Die interpolierten, frei improvisierten Alfieludes bedeuten Ruhepunkte, Atempausen im ohnehin schon gedämpften, verhaltenen Ton-Treiben. "The Bridal Suite" ist Musik für die blaue Stunde in melancholisch-schöner Zwei- oder auch Einsamkeit. Zu beziehen bei www.lotusrecords.at
Oskar Aichinger: Synapsis
Oskar Aichinger, p + comp Eine Hellsichtigkeit, die sich einstellt, wenn Gehirnströme, Nervenbahnen, die voneinander isoliert waren, miteinander verbunden werden und plötzlich Strom fließt. Eine Stimmung, die sich über die ganze Produktionsphase dieser CD hinweg immer mehr verdichtet hat und zu einer Gewissheit wurde, dass hier etwas zusammengekommen ist, Divergentes sich amalgamiert hat in einer Art von biochemischem Prozess: verschiedene Erinnerungen an die Geschichte, Elektronik mit herkömmlichen Instrumenten, die Positionen der beteiligten Musiker. So hat sich schließlich «Synapsis» als sanfter und zugleich bestimmter Titel über diese Musik gelegt, mehr eine Schwingung denn ein Bild, ähnlich der kosmischen Hintergrundstrahlung, kaum wahrnehmbar, aber stets präsent. Clarence, der schielende Löwe aus der Fernsehserie «Daktari», stand Pate für das erste Stück, ein wildes Tier, aufgrund seines Defektes unfähig, Situationen zu erkennen und «richtig» einzuschätzen, für mich in meiner Kindheit ein erstes, frappierendes Sinnbild für das Problem der Wahrnehmung, wenn man so will, ein erstes Auftauchen der lebenslangen Frage: wie wirklich ist die Wirklichkeit? «The zone» bezieht sich auf die phantastische Erzählung «Picknick am Wegesrand» von Boris und Arcadi Strugatzki, die von Andrej Tarkowski in «Stalker» verfilmt wurde, und in deren Mittelpunkt ein hermetisch abgeriegeltes, rätselhaft gefährliches Gebiet, eben «die Zone» steht, die vermutlich nach einem außerirdischen Besuch entstanden ist. Diese beiden ersten Stücke spannen ein weites assoziatives Feld auf, das den Hörer einlädt, dem «Soundtrek» zu folgen und so vielleicht einen eigenen Film im Kopf entstehen zu lassen. Zu beziehen bei www.betweenthelines.de, www.jpc.de, www.buch.de, www.amazon.de
Oskar Aichinger: To Touch A Distant Soul
Lorenz Raab, tp Man stelle sich einen Haufen aus Ziegeln, Zement, Glas, Fensterrahmen, Türen, Heizungsrohren usw. vor. Ich sage nicht, dass aus alldem unbedingt ein Haus gebaut werden muss, um eine schlüssige Gestalt zu formen. Es genügt, den ganzen Haufen ins Museum zu schaffen, schon hat sich seine Bedeutung radikal geändert, er ist Form geworden. Nichts Anderes hat Cage mit der Stille gemacht, er hat sie einfach in den Konzertsaal gestellt. Der traditionelle Hörer erwartet natürlich immer nur Häuser. Die dürfen zwar durchaus unkonventionell sein, aber Häuser müssen sie bleiben. Wir aber müssen dem Hörer zeigen, dass man aus dem Haufen auch andere Dinge bauen kann, die er in der Lage ist, aufgrund der Erinnerung an Ziegel, Glas, Heizungsrohre usw. auf seine Art zu verstehen. Und wir müssen es verstehen, zu berühren, ohne simpel zu verführen und zu manipulieren. Das ist in Zeiten einer monströsen Popular(un)kultur ein heikles Unterfangen, aber unbedingt notwendig, damit sich die Kunst nicht endgültig selbst aus dem Verkehr, sprich dem gesellschaftlichen Diskurs, zieht. Ich gehe einmal davon aus, dass das Berührende im Jazz die Improvisation, also die (Ent-) Äußerung des Subjekts ist (zumindest ist es mir als Rezipient immer so ergangen). Diese sollte durch die Komposition möglichst wenig gestört werden, sodass komponierte Elemente und formale Struktur sozusagen nur als Zündkerzen in jenem explosiven Gemisch aus Subjekten fungieren, das letzlich den Motor für die Musik in Bewegung setzt. Das Improvisieren über Standards bedeutet letzlich nichts Anderes, ist aber für mich aus historischen, persönlichen (Ich bin kein New Yorker) und formalen Gründen obsolet. Ich träume von einer Musik, die ganz der Kunst und ihrem komplexen Mysterium verpflichtet, aber dennoch begreifbar ist, einfach und zugleich raffiniert, vergleichbar einem guten Witz Zu beziehen bei www.jpc.de, www.buch.de, www.amazon.de
Oskar Aichinger: Elements of Poetry
Oskar Aichinger, p Eine gut beschriebene Musik kann niemals eine gute Musik sein, denn wäre sie das, könnte man sie nicht gut beschreiben, es sei denn, der Verfassser ist ein geschickter Schwindler. Um die Kunst muß ein Geheimnis sein (Maria Lassnig), das sich jeder noch so scharfsinnigen Analyse entzieht. Andernorts war von der „Aura des Kunstwerks“ die Rede, alles ehrliches, weil hilfloses Stammeln des Unaussprechlichen. Ich habe einmal ein Konzert an einer vielbefahrenen Bahnstrecke erlebt, und es zeigte sich, daß manche Werke den unvorhergesehenen Lärm gut in ihre Aura integrieren konnten, ja sogar eine zusätzliche Dimension an Tiefe, an Erschütterung gewannen, andere jedoch, und es waren diejenigen, die sich geschwätzig selbst erklärten, vollends dadurch zerstört und in ihrer Plattheit schonungslos bloßgestellt wurden. Auf meiner Solo-CD „Poemia“ habe ich erstmals öffentlich dokumentiert, woran ich schon lange arbeite: die Entwicklung der Improvisation aus mehreren, zum Teil kontrastierenden Keimzellen, die so einfach und prägnant sind, daß die intuitiv-spontane Ebene nicht verlassen zu werden braucht. „Elements of Poetry“ ist somit eine Fortführung meiner Soloarabeit im Trio, der erste Track „Poemia trois“ ist eine Anspielung darauf: ein Stück wird durch mehrere Keimzellen („elements“) definiert, die jederzeit durch mich abrufbar sind und dem Ganzen eine Wendung in die eine oder andere Richtung geben können, aber nicht zwingend müssen. Ich empfinde meine gegenwärtige Musik als eine Art lakonischer Lyrik, die bisweilen von einem erzählerischen Gestus konterkariert wird und somit lag der Begriff „Poetry“ auf der Hand, der auch schon in „Poemia“ anklingt. Einige der Titel sind alten Partituren von Chopin, Bartok und Prokoviev entnommen, in denen sie, sozusagen als „Elements of Poetry“, als Stimulans für den Vortrag des Interpreten fungieren.
Lugubre: düster Zu beziehen bei www.betweenthelines.de, www.jpc.de, www.buch.de, www.amazon.de
Oskar Aichinger: Poemia Oskar Aichinger, p solo Bisweilen unternehme ich eine Fahrt ins Blaue, ganz allein, mit irgendwelchen Regionalzügen auf irgendwelchen Nebenbahnen in der Umgebung von Wien. Fest steht nur: ich nehme den Frühzug von irgendeinem Bahnhof - vorzugsweise Nord- oder Ostbahnhof - in irgendeine Richtung. Ich führe nichts mit mir außer einem Fahrplan. Ich steige aus, wenn mir eine Stimmung paßt, mich ein skurriler oder poetisch klingender Ortsname anzieht, lungere in einer Bahnhofswirtschaft herum, gehe vielleicht eine Stunde zu Fuß, atme die Düfte, den Gestank, lausche, schaue, ganz, wie es mir gefällt. Wie von selbst improvisiert sich ein ganzer Tag zusammen, nur durch geringfügiges Zutun meiner selbst. Bei meinen Soloaufnahmen habe ich versucht, es genauso zu halten. Ich führte nichts mit mir außer ein paar Blättern mit Materialvorgaben: Motive, Themen, Akkordverbindungen, formale Strukturen, spezifisch definierte Klänge, verbale Nützlichkeiten undsoweiter. So gerüstet bin ich ans Klavier gegangen, in der Hoffnung, daß sich ein ganzes Album zusammenimprovisiert, wenn ich nur aufmerksam genug dem gegenüber bin, was ich im Verlauf seiner Einspielung erlebe. Ich denke, ich habe an diesen beiden naßkalten Maitagen einen ganz bestimmten Landstrich durchmessen, den ich erst selber in mir entdecken mußte und jetzt POEMIA nennen möchte. Zu beziehen bei www.durian.at, www.jpc.de Steinaich-Irrding: An den langen Lüssen
Hans Steiner, bcl Zu beziehen bei www.extraplatte.at Sonstige:
Herzausreisser 2008, Navigatorfilm www.navigatorfilm.com, www.herzausreisser.at Mit Karl Hodina, 1.Wiener Pawlatschen AG, Walther Soyka, Ernst Kölz, Karl Stirner, Roland Neuwirth, Doris Windhager, Kollegium Kalksburg, Walter Malli, Oskar Aichinger, Die Strottern, Stimmgewitter Augustin
My Dear Férenc!
Thomas Berghammer, Trumpet, Flügelhorn, Altohorn loewenhertz 016 Im Vertrieb der Extraplatte, www.extraplatte.at
attensam quartett: a.qua.plus
Walter Raffeiner, voc (enthält Oskar Aichinger: Wienlieder, Die Geruchschmale) Zu beziehen bei www.extraplatte.at, www.attensam.org
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